Online Marketing

Traffic-Zahlen

4. Juni 2020

Traffic-Zahlen

Wie zuverlässig sind meine Zahlen in Google Analytics & Co?

Auch wenn klar ist, dass man nie einen isolierten Wert betrachten sollte: Die Messung des Traffics dürfte zu einer der wichtigsten Kennzahlen im Onlinemarketing gehören. Schließlich wollen Marketingleitung und Geschäftsführung wissen, ob das investierte Geld auch zu mehr Besuchern führt. Doch wie zuverlässig sind eigentlich die Zahlen in Google Analytics und Co? Wir haben für Sie mal genauer hingeschaut.

Unsichtbarer Traffic – diese Nutzer tauchen oft in Statistiken nicht auf

Consent Manager

Mit Einführung der DSGVO sind Cookie Banner und Consentmanagement-Pop-ups zur Pflicht für alle geworden, die ihren Traffic mit Google Analytics messen. Doch nach der Integration der Tools klagten viele Betreiber über sinkende Besucherzahlen. Hier liegt das Problem auf der Hand – Nutzer, die keine Zustimmung zum Tracking geben, tauchen in den Statistiken in Google Analytics nicht mehr auf und das können einige sein. Je nach Art des Cookie-Hinweises waren plötzlich nur noch 20 % des bisherigen Traffics messbar. Je nach Cookie-Hinweis lässt sich unserer Erfahrung nach jedoch gut zwischen 80 und 95 % des bisherigen Traffics messen. Dabei spielen schon vermeintlich kleine Details eine große Rolle. Während wir bei Hinweisen als Overlay – also große und mittig platzierte Banner im Vordergrund der Seite – bis zu 95 % des bisherigen Traffics messen konnten, waren es bei Einblendungen eines Banners im unteren Bildschirmbereich nur noch 60 %. Dies dürfte hauptsächlich daran liegen, dass die Nutzung der Seite auch ohne Zustimmung einfach möglich war.

Filter in der Google Search Console

Ein beliebtes Set-up in der Google Search Console ist es, Suchanfragen mit Markennennung und solche ohne Markennennung zu messen. Dies ist auch absolut richtig. Allerdings muss dabei unbedingt beachtet werden, dass gefilterte Messwerte addiert nie den eigentlichen Traffic wiedergeben. Hintergrund ist, dass Google die Klicks mit Suchanfragen, die persönliche Informationen beinhalten könnten, nicht in die gefilterten Werte einbeziehen kann. Dadurch ergeben sich teilweise große Differenzen. Unser Tipp ist daher immer, die ungefilterte Zahl der gesamten Klicks ebenfalls zu berücksichtigen.

Weitere Quellen von unsichtbarem Traffic

Neben den beiden beschriebenen Ursachen gibt es noch weitere Gründe, wieso eigentlich vorhandener Traffic nicht in die Statistiken einfließt, beispielsweise Trackingblocker und Browser im Privat-Modus (nicht alle).

Schlimmer als ungemessener Traffic: Faketraffic

Mehr Besucher zu haben, als gemessen wurden, ist ein Umstand, der zwar nicht perfekt ist, aber mit dem die meisten von uns sicherlich leben können, solange es nicht überhandnimmt und man keinerlei belastbare Zahlen mehr hat. Deutlich schlimmer ist in meinen Augen, wenn der Traffic in den Analysen deutlich höher erscheint, als er in Wirklichkeit ist. Auch hier können die Gründe verschiedenste Ursachen haben.

Keine Filter oder Segmente in Analytics genutzt?

Wer seinen Traffic mit Analytics misst, sollte unbedingt darauf achten, dass Bots oder andere Spammer aus den Nutzerstatistiken verschwinden. Zum einen gibt es die Option in Analytics, bekannte Bots und Spammer ausfiltern zu lassen, zum anderen können dafür benutzerdefinierte Segmente und Filter genutzt werden. Diese lassen sich wunderbar so einstellen, dass beispielsweise Ghost-Referrer und Bot Hits einigermaßen zuverlässig entfernt werden. Auch unerwünschte Crawler lassen sich so verlässlich aus den Statistiken entfernen.

Da Filter jedoch nicht rückwirkend funktionieren und die damit entfernten Hits vollständig aus Analytics verschwinden, sollte man unbedingt eine Kopie der Datenansicht erstellen, bevor man die Filter einstellt. Segmente hingegen lassen sich auch rückwirkend nutzen, können aber etwas umständlich in der Handhabung sein.

Fazit

100 % korrekte Zahlen lassen sich eigentlich nur durch ausführliche Logfileanalysen realisieren. Dies kostet aber sowohl Zeit und bei großen Datenmengen auch schnell viel Geld für die benötigten technischen Ressourcen. Tools wie Google Analytics und die Google Search Console bieten jedoch relativ belastbare Zahlen, die in den meisten Fällen ausreichen sollten, solange das Set-up stimmt und Störfaktoren ausreichend bedacht werden.

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